„Ein Kleiner ganz groß!“

An diesem Wochenende führte es das Rallyeteam Riedemann / Bobrink in den hohen Norden zur ADAC Ostsee Rallye. Hierbei war es ihr Ziel den Titel des ADAC Rallye Junior Cup zu verfestigen und in den ADAC Rallye Masters ihre Position zu verbessern. Wie sich später herausstellte, war es die einzig richtige Entscheidung dafür auf den 6. Lauf zur DRM im Saarland zu verzichten, da Christian den größten Erfolg seiner bisherigen Karriere feiern konnte. Zwar wurde bereits angenommen, dass er das Feld der „großen Boliden“ aufmischen würde, allerdings hatte niemand damit gerechnet, dass er in seinem kleinen Citroen C2R2 den Gesamtsieg einfahren könnte.

Mit einem so glücklichen Ausgang hätte wohl zu Beginn des Tages in Oldenburg Holstein niemand gerechnet. Bereits am Ziel der 1. von 13. Wertungsprüfungen riss das Kupplungsseil. Durch das Ausbauen des Kupplungsseiles stempelte das Team zwei Minuten zu spät an der Zeitkontrolle der zweiten Wertungsprüfung. Dies bedeute 20 Strafsekunden und einen Start ohne Kupplung in die nächste WP. Was jedoch kein großes Problem darstellte, da sie nur zum Anfahren benötigt wird. Dass der Truppenübungsplatz Putlos mit seinen langen Geraden und teilweise Schotterpassagen besonders für sehr leistungsstarke Autos gemacht war, spiegelte sich leider auch direkt in Zeiten wieder. Vor der dritten WP wurde dann ein neues Seil eingebaut, so dass sie wieder mit Kupplung starten konnten. Da dieses Seils ein bekanntes Problem am C2 ist, hat man immer ein neues Seil dabei. Erfreulicherweise kostete ein Platten nach dieser WP Christian und Oliver keine weitere Zeit.

Nach einem Dreher auf WP7 war ihre Pechserie dann endgültig beendet und sie konnten sich mit sechs gefahrenen Bestzeiten bis an die Spitze kämpfen, wo es bis zum Schluss spannend blieb und erst auf WP 13 die Entscheidung fiel. Der lang Führende Martin Knudsen auf einem Honda Civic Type R R3 hatte nach der 11. WP einen Vorsprung von knapp 28 Sekunden und somit den Sieg sicher. „Ich war völlig von Knudens Sieg ausgegangen, lediglich als ich von seinem technischen Problem auf WP 12 erfuhr, sah ich noch eine Chance auf den Sieg!“, so Christian. Dieses technische Problem kostete den Dänen 20 Sekunden, wodurch der 22-Jährige Sulinger auf der letzten WP noch einmal alles gegeben hat und so den Gesamtsieg erreichen konnte. So ist ihnen nicht nur gelungen, dem Titel des ADAC Junior Cup einen ganz großen Schritt näher zu kommen, sondern auch auf den 4. Platz der ADAC Rallye Masters aufzusteigen. „Nachdem wir die 20 Strafsekunden bekommen haben, habe ich eigentlich damit gerechnet, dass diese uns am Ende fehlen würden! Jetzt sind wir natürlich alle sehr glücklich, auch dass wir uns auch gegenüber unserer Heimrallye in Sulingen noch einmal steigern konnten!“, berichtet Christian.

Schon in zwei Wochen geht es für das Team bei der ADAC Rallye Niedersachen weiter. Spannend werden wird es auch Mitte Oktober wieder bei dem letzten Lauf zur Deutschen Rallye Meisterschaft bei der Lausitz Rallye. Dort wollen sie dann erneut um den Klassensieg kämpfen.